Mechthild und Dieter leiteten den Kurs „Komm, folge mir nach“ mit einer arabischen Gruppe von ca. sieben Personen. Wir fragen sie nach ihren Erfahrungen.
Dieter: Der Kurs ist ein geeigneter Nachfolgekurs für ehemalige Teilnehmer des Al Massira Kurses. Eigentlich ist er gedacht für ein Selbststudium; bei den Treffen besprechen die Teilnehmer dann zusammen ihre Ergebnisse. Dabei wird sehr kleinschrittig vorgegangen, und das halte ich für orale Kulturen als gut geeignet. Die Lückentexte sind so einfach gestaltet, dass alle Teilnehmer ermutigt werden mitzumachen. Jedes Kapitel hat einen Lernvers sowie eine „praktische Aufgabe“ z. B. kann sich jeder Teilnehmer überlegen, wem er das gerade Gelernte weitergeben kann. Bei jedem Kapitel benötigt man für die Eigenarbeit zu Hause 1-2 Stunden und für den Austausch in der Gruppe wiederum 1-2 Stunden. Beim Austausch in der Gruppe geht es eher um die Ergebnisse. Der Anleiter fragt die Bibelverse ab (etwas ungewohnt), kontrolliert die Aufgaben, ermutigt und gibt Rückmeldung über den Lernerfolg.
Salem: Was für Schwierigkeiten hattet ihr?
Mechthild: In der Regel konnten wir eine Lektion nicht an einem Abend durcharbeiten. Problematisch fand ich auch die Fülle an Texten. Manche Teilnehmer können nicht lesen oder haben Mühe, den Text schnell aufzunehmen. Andere haben es sich dann besonders einfach gemacht und die Lösungen für die Lückentexte gleich abgeschrieben. Die Lösungen sind am Ende eines Kapitels einsehbar. Dann fand ich einige Sprechblasen sehr ausführlich. Und die Texte zur Rollenverteilung von Mann und Frau empfand ich als etwas einseitig ausgelegt.
Dieter: Das Nachschlagen in der Bibel bzw. der Gebrauch einer Bibel überhaupt muss geduldig angegangen werden. Dabei hat sich ein zweisprachiges Neues Testament, auch in Arabisch/Deutsch, als segensreich erwiesen.
Die Leute suchen sonst wie im Telefonbuch und ich habe das Problem, dass ich die arabischen Ziffern nicht kenne. Da es beim Austausch ja auch um geistliche Dinge geht, ist man – anders als im Al Massira Kurs – sprachlich stark gefordert. Es war mir eine große Hilfe, dass ich meistens einen arabischen Übersetzer dabei hatte. Bei der Vorbereitung war mir dagegen das Leiterhandbuch eine große Hilfe.
Salem: Habt ihr auch schöne und witzige Situationen erlebt?
Dieter: Seltsamerweise hatte ich jedes Mal, wenn ich zu meinen Freunden fuhr, „Gegenwind“ und zwar nicht nur geistlich, sondern wirklich real: starker Wind aus Südwest. Das Schönste war dann immer das wunderbare Essen danach und das Gefühl, dass ich heute mal genau an der Stelle war, wo Jesus mich haben wollte. Und dann mit Rückenwind und vollen Bauch heim zu fahren und glücklich zu sein.
aus: Orientierung: M #spezial 2/2018