Genehmigung erforderlich
Um einen Büchertisch aufstellen zu dürfen, benötige ich eine Genehmigung, die ich für einen Stand in der Stadt in der Regel beim zuständigen Ordnungsamt beantrage. Bei dem Formular handelt es sich um eine Sondernutzungserlaubnis für den öffentlichen Raum.
Diese Erlaubnis sollte ich spätestens eine Woche vorher einholen. Plane ich das ganze Jahr über Einsätze, ist auch eine ganzjährige Erlaubnis möglich. Dafür ist es allerdings notwendig, dass die Termine schon für das ganze Jahr feststehen, denn sie müssen angegeben werden. Gefragt wird u.a. auch, wieviel qm Platz ich benötige und wie viele Personen am Stand mitarbeiten werden.
Möchte ich vor einem Einkaufszentrum stehen, ist meine Ansprechperson der Eigentümer des Einkaufszentrums, denn ihm gehört in der Regel der Platz. Da er ein privater Betreiber, kann die Genehmigung auch nur mündlich ausfallen. In Städten sind die Zuständigkeiten manchmal im Rathaus des jeweiligen Stadtteils. Dann gehe ich nicht zum Ordnungsamt, sondern zum Stadteil-Rathaus. Dort habe ich in der Regel einen direkten Ansprechpartner. Es ist wichtig, persönlich Kontakt aufzunehmen. In welchem Namen stehe ich auf der Straße? Im Namen meiner Gemeinde, einer Organisation wie der Evangelischen Allianz meiner Stadt oder mache ich das ganz privat mit ein paar Freunden?
Möglich sind auch Einsätze bei einem Stadtfest. Bei Kulturfesten ist es wichtig zu verstehen, dass Missionstätigkeit nicht erwünscht ist. Über den Glauben und Lebenshilfe durch die Bibel und diakonische Tätigkeit etc. zu informieren ist jedoch gut möglich.
Der Büchertisch
Als erstes schauen die Leute, wer man ist. Daher ist es ganz wichtig, Transparenz zu schaffen, denn das schafft Vertrauen. Ich bringe ein Banner mit dem Aufdruck der Ev. Allianz meiner Stadt oder ein Schild meiner Gemeinde am Zelt an. So sehen Vorübergehende schnell, wer wir sind.
Freundlich und einladend sind Länderflaggen als Kette oder Banner, manchmal kommen Passanten mit Kindern extra zum Stand, um die eigene Flagge zu sehen.
Ich habe gern das Lukas- oder Johannesevangelium und Neue Testamente, manchmal auch Bibeln, in verschiedenen Sprachen da. Wichtig sind mir die Sprachen, die mir häufig in meiner Stadt begegnen, wie Englisch, Französisch, Arabisch, Russisch und Spanisch. Ebenso sorge ich für ausreichend Verteilbibeln in Deutsch mit der Information, dass sie kostenlos sind. In durchsichtigen Kunststoffboxen, die jeweilige Sprache gut sichtbar, präsentiere ich sie auf dem Tisch.
Legen Sie zu der fremdsprachigen Literatur unbedingt Schildchen mit der Bezeichnung der jeweiligen Sprache. So ersparen Sie sich häufige Rückfragen. Auch, dass man sich kostenlos bedienen kann, ist eine wichtige Information, die deutlich irgendwo zu lesen sein sollte.
Auch evangelistische Hefte und Traktate, Bibellesehilfen und natürlich Kalender im Herbst und Winter sind in meinem Sortiment. Kleine Kärtchen mit Links sind eine große Hilfe, wenn die gewünschte Sprache fehlt. Da gibt es einige Internetseiten, die die Online-Bibel in vielen verschiedenen Sprachen haben, z.B.: https://5fish.mobi/, inyourlanguage.org u.v.m.. Oft helfe ich den Interessenten, die Bibel in der gewünschten Sprache aufzurufen.
Sehr gern habe ich etwas für Kinder da, Kinderhefte oder -bibeln. Wenn ich mit Müttern spreche, ist es schön, wenn ich den Kindern etwas zur Beschäftigung anbieten kann.
Als Ergänzung zu der ausgelegten Literatur eignet sich Infomaterial von der eigenen und von anderen, z.B. fremdsprachigen Gemeinden, von christlichen Buchhandlungen wo man z.B. Bibeln bestellen kann. Kärtchen mit Links zu Webseiten mit fremdsprachigen christlichen Seiten sowie soziale Einrichtungen, die Hilfe anbieten.
Körbchen mit Giveaways wie Bonbons, Kärtchen mit Links zu Webseiten mit fremdsprachigen christlichen Internetseiten lockern den Tisch auf.
Ein freundlich und gepflegt aufgemachter Tisch, den man gern anschaut, zieht Menschen an. Nicht zu überladen, eher weniger und übersichtlicher, damit sich die Interessenten schnell zurechtfinden.
Es ist sehr schön und gut, wenn wir mit anderen Gemeinden zusammenarbeiten, vor allem auch mit anderen Kulturen! Viele finden es interessanter, mit einem Ausländer zu sprechen. Wir haben so viele ausländische Mitbürger, wir brauchen sie als Mitarbeiter! Meine Erfahrung ist, dass wir dann oft mehr Gespräche am Stand haben. Irgendwie ist das attraktiver.
Wie ich mich inhaltlich vorbereite
Mein Anliegen ist, über Jesus zu reden, Jesus vor Augen zu malen. Ich rede nicht über die Fehler anderer Religionen, solche Gespräche führen leicht zu Auseinandersetzungen und sind wenig zielführend.
Ich versuche Fragen stellen, über die wir ins Gespräch kommen können. Da ich an einem Bibelstand stehe, passt die Frage: Lesen Sie (manchmal) die Bibel, haben Sie eine?
Anhand des Alten Testamentes kann ich davon sprechen, dass Gott die Welt geschaffen hat, von der Schaffung des Menschen und dass jeder Mensch einmal vor Gott stehen wird. Seine Liebe zu uns Menschen und dass er sich in besonderer Weise in Jesus offenbart hat, um durch ihn zu den Menschen in einer Weise zu sprechen, die alle Menschen verstehen können möchte ich deutlich machen. Gnade und Gericht durch Gott erkläre ich mit der Geschichte Noahs. Gott kündigt die Strafe wegen der Sünde der Menschen an, aber er sorgt ebenso für einen einzigartigen Weg zur Rettung, die Arche, die Noah baut und in die er geht, weil er auf Gott hörte und vertraute. Dann leite ich auf Jesus über, den Weg Gottes zur Rettung, und was er getan und gesagt hat.
Mit Muslimen teile ich gern die Geschichten aus der Bibel. Zusammen schauen wir, was Gott getan hat und wer er ist. Für welchen Sinn hat Gott den Menschen geschaffen? Was ist vor Gott gerecht? Es geht dann um Gott und nicht um den Islam. Wir stehen gemeinsam vor Gott, es gibt keinen, der über den anderen steht. Das hebt die Würde des anderen.
Gerne biete ich Gebet an. Das wird auch immer wieder dankend angenommen.
Und ich kann in (m)eine Gemeinde einladen, zu einer bestimmten Veranstaltung oder zum Gottesdienst.
Wie ich spreche, ist mindestens genauso wichtig wie der Inhalt meiner Worte. Es geht nicht nur darum, über theologische Richtigkeiten zu sprechen, sondern was es bedeutet Jesus zu kennen und ihm nachzufolgen. Ich kann mein Leben mit Gott, meine Freude am Leben mit ihm, zu bezeugen. Gott redet heute noch zu uns und er will, dass mein Leben von ihm bestimmt wird.
Zuhören und sprechen in Demut und Sanftmut ist wichtig, andernfalls werden die Menschen einen Bogen um uns herum machen.
Jedes Gespräch kann ein klein wenig dazu beitragen, dass jemand Jesus etwas näherkommt und sich ganz neu oder wieder neu ihm zuwendet.