Transparenz schafft Vertrauen
Durch unsere Arbeit unter Kindern, Jugendlichen und Familien in Dortmund und Mülheim a.d. Ruhr kommen unsere Mitarbeiter täglich mit vielen muslimischen Menschen in Kontakt: im Elterncafé, bei Hausbesuchen, im Kinder- und Jugendtreff, in der Sprachförderung für Migranten, bei der Hausaufgabenhilfe, im christlichen Kinder- und Teenagerprogramm, auf Freizeiten, …
Für viele muslimische Familien ist es sehr wichtig zu wissen, welche Angebote „glaubensneutral“ sind und in welchen Angeboten christliche Inhalte weiter gegeben werden. Transparenz schafft hier Vertrauen, das so wichtig ist, wenn wir den muslimischen Familien in Freundschaft begegnen wollen.
Gerade bei Familien, die erst seit kurzem in Deutschland sind und die deswegen nur über sehr geringe mündliche und schriftliche Sprachkenntnisse verfügen, ist es herausfordernd und aufwändig, diese Transparenz herzustellen. Ein einfacher Handzettel, den das Kind nach Hause bringt, genügt hier nicht. Ich habe gemerkt, dass die Mütter es sehr schätzen, wenn ich im Elterncafé die Programme mit christlichen Inhalten (Kinderkirche und Teen-Treff mit biblischen Themen) vorstelle, indem ich von Tisch zu Tisch gehe und ins Gespräch komme. Fast jedes Mal finde ich eine Mutter, die schon etwas besser Deutsch kann und für ihre Landsleute übersetzen kann. So haben Eltern auch direkt die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Schon ein paar Mal wurde ich gefragt, ob die Kinder bei den inhaltlichen Programmen mit beten müssen, worauf ich erklären konnte, dass Glaube und Gebet immer freiwillig sein muss. Auch andere Fragen können geklärt werden, und manchmal gibt es sehr interessante Gespräche.
Wo dieses Vertrauen fehlt, breitet sich Misstrauen aus, das Beziehungen zerstört. Darum lohnt sich der Aufwand, Transparenz herzustellen!
Orientierung 2015-03; 01.08.2015
Sie dürfen diesen Artikel frei kopieren unter Angabe der Herkunft: orientierung-m.de