Im Herbst 2015 hat der Zustrom merklich zugenommen, darunter viele Muslime. Eine große Herausforderung für Staat, Kirche und Verbände! Wie können wir als Christen Flüchtlingen begegnen?
Flüchtlingen begegnen, Flyer zum PDF download
Gott bereitet Muslime vor!
Mich wundert es, dass Muslime aus Syrien, aus Pakistan oder Afghanistan nicht zu allererst in der „Wiege des Islam“ Zuflucht suchen. Nein, viele bevorzugen so genannte christliche Länder. Aus den Lebensberichten Tausender ehemaliger Muslime wissen wir, dass Gott seine vielfältigen Wege hat, Menschen auf seine bedingungslose Liebe und sein Vergeben aufmerksam zu machen. So können wir damit rechnen, dass manche Muslime bereits einen Traum von Jesus hatten, im Internet eine christliche Sendung angesehen oder Christen als vorbildliche Nachbarn erlebt haben. Vielleicht will Gott jetzt gerade Sie gebrauchen, weiteres Vertrauen in diesen so liebevollen Gott zu wecken und zu fördern!
Wer sucht hier Zuflucht?
Dieser Ansturm war für viele überraschend. Plötzlich umgeben uns zunehmend fremde und fremd aussehende Menschen. Nicht ohne Grund suchen sie Zuflucht bei uns. Viele Fragen entstehen. Wir geben Ihnen hiermit einige Impulse aus unserem Erfahrungsschatz weiter. Diese sind insbesondere für Christen gedacht. Bei den Ankömmlingen handelt es sich, wie in der Statistik zu sehen ist, unter anderem um Menschen aus orientalischem und ostafrikanischem Kulturraum. Dazu kommen viele aus den Balkanstaaten. Die Zahl der Männer überwiegt und ebenso überwiegt die Zahl der Menschen muslimischer Prägung. Darauf möchten wir hier besonders eingehen.
Willkommen in unserer Republik!
Eigentlich ehren die Flüchtlinge uns, indem sie unter Strapazen und Todesängsten ausgerechnet hierhergekommen sind. Bei uns muss es etwas geben, was sie in ihrer Heimat so sehr vermissen. Unser Staat ist bemüht, diese Flüchtlinge möglichst gleichmäßig auf alle Landesteile zu verteilen. Er sorgt für Registrierung, Unterkunft, Verpflegung, nach Anerkennung für einen Sprachkurs, prüft aufgrund der Gesetze, ob jemand bleiben kann. Viele Ehrenamtliche engagieren sich. Es gibt auch Stimmen der Kritik – berechtigte und auch viel unberechtigte. Vergessen wollen wir nicht, dass Deutsche selbst zu verschiedenen Zeiten ihre Heimat verlassen haben und über jede Freundlichkeit dankbar waren.
Wie Christen sich aktiv beteiligen
Christen beteiligen sich am Runden Tisch, helfen beim Deutsch-Lernen, bei Behördengängen und in praktischen Bereichen. Ein älterer Herr am Telefon meinte: „Ist doch klar, warum die vielen Flüchtlinge hierher kommen. Sie sollen das Evangelium hören!“ Die Weitergabe des Evangeliums auch an Flüchtlinge ist für Christen selbstverständlich. Denn auch für sie gilt das Angebot Jesu „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ Auch Flüchtlinge haben ein Recht darauf, etwas über diese Möglichkeit des Trostes und des Heilwerdens zu erfahren. Und wer sollte Flüchtlingen davon erzählen, wenn nicht die Christen? Deshalb nehmen Sie sich Zeit, den Menschen zuzuhören, ihnen Geschichten aus der Bibel zu erzählen, mit und für Flüchtlingen zu beten, ihnen einen Kalender oder eine Bibel anzubieten.
Meine erste Identität: Christus
Da ich als Christ Christus gehöre, ist meine erste Identität in ihm. Deshalb kann ich Andersgläubige als Geschöpfe Gottes sehen und ihnen in einer Haltung der Wertschätzung begegnen. Weil wir überzeugt sind, wahren Frieden im Herzen nur im Vertrauen auf Jesus zu finden, werden wir selbstverständlich davon reden. Darf Jesus als Ihr „Chef“ Sie – möglichst zusammen mit anderen Christen – lenken, motivieren und für seine Anliegen einsetzen? Durch den Heiligen Geist schöpfen wir Kraft, empfangene Liebe weiterzugeben, auch wenn wir Flüchtlingen begegnen.
Zahlen: 2015 (Jan-Sept) wurden 274.923 Erstanträge auf Asyl vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entgegengenommen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 116.659 Erstanträge. Viele Flüchtlinge haben sich nicht angemeldet und sind auf der Durchreise in andere Länder. Die zugangsstärksten Herkunftsländer waren in diesen neun Monaten: Syrien 25,6 %, Albanien 16,2%, Kosovo 11,4 %, Afghanistan 5,8 %, Irak 5,5 %, Serbien 5,2 %, Mazedonien 2,7 % Eritrea 2,7 %. (www.bamf.de)