Wie können Sie als Christ Muslimen von ihrer Hinwendung zu Jesus Christus und anderen spirituellen Erfahrungen erzählen? Worauf ist zu achten? Was spricht sie an? Hier finden Sie Antworten!
Die Bibel fordert uns auf, von unserem Glauben weiter zu erzählen (z. B. 1.Petr 3,15; Kol 4,3-6). Neben Erfahrungen, wie Gott uns beschenkt, unsere Gebete erhört, einen besonderen Einblick schenkt oder uns in einer gefährlichen Situation wunderbar bewahrt hat, sollten wir als Christen von unserer grundlegenden Hinwendung zu Jesus Christus erzählen. Stellen Sie sich die Frage:
„Wie kam ich eigentlich zum Glauben?“
Vorteile
Die Vorteile sind offensichtlich: Ein solcher Erfahrungsbericht macht neugierig, ermutigt andere, gibt Hoffnung, ihm ist schwer zu widersprechen und er stärkt unseren eigenen Glauben.
Einwände
Wir denken oft, dass der Zeitpunkt unpassend oder unsere Geschichte zu unbedeutend ist. Wir fragen uns: wenn Glaube in unserer Gesellschaft doch als Privatsache angesehen wird, ist dann mein Bericht nicht zu bedrängend? Muslime hingegen sprechen ganz natürlich über ihren Glauben. Als Christen fühlen sich manche zu schlecht, als dass sie von ihrem Bekehrungserlebnis weitersagen möchten. Aber unsere Geschichte ist wichtig!
Einleitungsworte
Sie zu erzählen, müssen wir uns überwinden – und können sie dann mit passenden Worten wie einer Frage einleiten. Wenn wir jemand kennen gelernt haben, können wir zum Beispiel sagen: „Es ist eigentlich etwas ganz Privates, aber ich will dir das Wichtigste in meinem Leben nicht vorenthalten. Willst du es hören? – Ich bin Christ geworden weil…“ oder „Was ich dir schon immer mal sagen wollte: Ich bin Christ! Weißt du eigentlich warum?“ Oder wir fragen einen Muslim, wie er eigentlich Muslim geworden ist. Seine Antwort ist gewöhnlich: durch die Geburt in eine muslimische Familie. Dann können wir sagen: “Lass mich dir einmal erzählen, wie ich Christ geworden bin!“ Dabei ist schon die Information, dass wir nicht als Christen geboren werden, sehr wichtig!
Länge
Wir sollten es vom Interesse des Zuhörers abhängig machen, wie viel wir von uns erzählen. Zwei bis drei Minuten reichen schon. Vielleicht können wir auch nur einen Satz sagen wie: „Ich bin Christ und habe gute Gründe dafür! Möchtest du sie kennen lernen?“
Wie bereiten Sie Ihren Glaubensbericht vor?
Drei einfache Stufen helfen uns, wenn wir uns bewusst an eine Hinwendung zu Christus erinnern können:
- Was war negativ, bevor ich Christ wurde? Schuld, belastende Gefühle, Krankheit, problematische Beziehungen, Angst vor…
- Was hat mich an Jesus begeistert und zum Glaubensschritt bewegt? Wie ging das vor sich? Wie hat Gott zu mir gesprochen? Schuldeingeständnis
- Was hat sich danach bei mir positiv verändert? Vergebungsbereitschaft, Friede, Liebe, neue Weltanschauung, Freiheit, Geborgenheit, Hoffnung, Selbstwert, Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, reines Gewissen, eine Mission…
Praktisch
Jetzt sollten wir diese Geschichte mit ungefähr 200 Worten aufschreiben und laut einüben. Vielleicht vor einem Spiegel oder einer Kamera? Wir können dann für einige Personen beten und bei der nächsten Gelegenheit eine dieser Personen fragen, ob sie die Geschichte hören möchte. Dass dies Überwindung kostet, ist klar. Das geht jedem so. Nachdem wir jemandem von unserer Lebenswende erzählt haben, können wir überlegen, was wir zukünftig besser formulieren können. Eine Person, die Interesse hat, können wir zu einer christlichen Veranstaltung einladen.
Vermeidbares
Bei unserer Geschichte sollten wir auf Übertreibungen, Herabsetzungen und fromme Worte verzichten. Stattdessen ist es gut, kurz und knackig, ehrlich und begeistert zu erzählen.
Spezielles bei Muslimen
Bei Muslimen sollten wir darauf achten, dass möglichst Männer für Männer und Frauen für Frauen ihre Geschichte erzählen. Bestimmte für Muslime heikle Themen sollten wir weglassen. Dazu gehört: negativ über die eigenen Eltern zu sprechen, zu konkret und drastisch von Sünde zu erzählen, sich selbst „in den Dreck zu ziehen“.
Wir sollten das Schamgefühl achten. Besser allgemein über Sünde reden: „Jesus hat mir meine Sünden, meine Schande und meine Unreinheit vergeben!“
Dann sollten wir gefasst sein auf die Frage von Muslimen an uns, wie ein Prophet Sünden vergeben kann? Das könne doch nur Gott! Und wie wir so sicher wissen können, dass wir Vergebung haben.
Orientierung 2015-04; 31.12.2015
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