Kleine Hilfe – große Wirkung für Flüchtlinge

25.03.2019

Viele Flüchtlinge suchen Kontakt zu Gläubigen in unseren Gemeinden. Es ist so einfach, ihnen mit kleinen Mitteln zu helfen. Wir sprachen mit Matthias:

„Matthias, du hilfst einem jungen Iraner. Wie ist es dazu gekommen?“

Der junge Mann ist Anfang zwanzig und ist im Asylheim in unserem Vorort untergebracht. Er hat im Iran studiert und kommt aus einer reichen Familie. Als er sich für Jesus interessierte, wurde er an die Polizei verraten. Sein Onkel konnte ihn von der drakonischen Strafe, in seinem Fall Peitschenhiebe, freikaufen. Dann floh er über die Türkei und übers Mittelmeer nach Deutschland. Er suchte hier wieder nach Kontakt zu Christen und kam zu uns in den Gottesdienst. Ein persisches Neues Testament hatte er schon. Darin las er im Gottesdienst, wenn er die Predigten nicht verstand. Ich suchte das Gespräch.

„Wie läuft die Kommunikation zwischen euch?“

Anfangs sehr schleppend (lacht). Dank unserer Smartphones konnten wir uns mit Übersetzungsapps und Bildersuche aber etwas verständigen. Über WhatsApp kommunizierten wir anfangs viel mit den Emojis (Bildern).
Meine Frau und ich haben ihn mehrfach eingeladen: Wir guckten Fußball zusammen, spielten Konsolen und versuchten viel zu reden. Er lernte fleißig Deutsch mit einer App auf seinem Handy. Vom Mal zu Mal wurden die Gespräche fließender und verständlicher. Mittlerweile können wir sogar telefonieren.

„Wie hilfst du ihm konkret?“

Ich lese seine Briefe, denn das Amtsdeutsch ist ja selbst für uns schwierig zu verstehen, für Flüchtlinge nahezu unmöglich. Beim Jobcenter war ich mit dabei. Das war sinnvoll, denn einige Fragen hatte er nicht verstanden und hätte sie falsch beantwortet. Jetzt kann er einen Deutschkurs besuchen. Unser nächstes Ziel ist das C1-Sprach-Zertifikat, damit er hier weiter studieren darf. Außerdem unterstützen wir ihn in seinem noch sehr jungen Glauben. Wir gaben ihm christliche Bücher auf Persisch und diskutierten viel mit ihm über die Unterschiede im Islam und Christentum. Nicht nur er lernte viel über das Christentum. Auch meine Frau und ich haben diese Gespräche als reichen Segen empfunden: Wir lernten selbst neue Aspekte in unserem Glauben kennen und bekamen viele neue Impulse.

 

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Überall zu Hause?! – Menschen aus fremden Kulturen verstehen

von Sarah Lainer

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Immer mehr Menschen gehen auf Reisen, wandern aus, müssen fliehen, arbeiten im Ausland oder chatten einfach im Internet. Kulturen begegnen sich und bleiben einander doch fremd. Manchmal gefährlich fremd. Doch der Kampf der Kulturen ist nicht unvermeidlich: Wir alle können nur gewinnen, wenn wir begreifen, warum die anderen so ticken, wie sie ticken – ob es mein Wohnungsnachbar aus Afrika ist oder mein Praktikum in Australien, Bahrein oder Costa Rica. Sarah Lanier hat als international tätige Lehrerin und Vortragsreisende für Jugend mit einer Mission auf allen fünf Kontinenten gelebt. Über viele Jahre hinweg hat sie die Grundprinzipien für den Umgang der Kulturen miteinander entdeckt und gelernt. Egal, ob Sie einen Auslandsaufenthalt planen, einfach nur Ihren Horizont erweitern möchten oder neue Wege suchen, mit der Guten Nachricht bei Ihren Nachbarn verstanden zu werden – dieses Erfahrungspotential sollten Sie nutzen!