Seit einigen Jahren führen wir einen gemeindeübergreifenden Gebetskreis durch. Auf diese Weise üben wir ganz unspektakulär guten Einfluss auch auf Muslime aus. Eines Tages werden wir sehen, was das alles bewirkt hat.
In einer Stadt, in der wir jeden Tag muslimischen Menschen begegnen, spüren wir, dass wir Gottes Hilfe brauchen für die Begegnung mit ihnen. Hagen liegt mit seinen 45,6 % Einwohnern mit Migrationshintergrund (sogar mehr als 51 % bei Jugendlichen unter 18 Jahren) im oberen Ruhrgebiets–Durchschnitt. (Quelle IT.NRW, Mikrozensus und Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2011)
Darum wurde vor vier Jahren das Internationale Gebet in Hagen eingerichtet. Regelmäßig treffen sich dazu Christen aus Kirchen und Freikirchen. Konkret beten wir unter anderem für Projekte wie Sprachkurse für Iraner, Sportprogramme für jugendliche Migranten und Begegnungen bei Stadtfesten, die wir zum Teil mit muslimischen Mitbürgern gestalten.
Die Gebetstreffen sind wie ein Vorgeschmack des Himmels, wenn die Anliegen der Gemeinden in portugiesischer, tamilischer oder auch französischer und englischer Sprache zu Gott getragen werden. Es ist eine starke interkulturelle Erfahrung, wenn wir alle gleichzeitig oder in den einzelnen Sprachgruppen, manchmal auch ordentlich „deutsch“ einer nach dem anderen unsere Gebetsanliegen vor Gott tragen.
Wir beten, dass wir weise sind in unserem Verhalten. Dass wir Mut haben, unseren Glauben offensiv zu bekennen, aber auch die nötige Sensibilität, wenn wir das „Fremde“ der anderen Kulturen manchmal nicht so schnell verstehen. Die muslimischen Menschen leben mitten unter uns. Sie gehören zu uns. Das Gebet gibt uns Mut und Liebe für sie.
Orientierung 2015-03; 01.08.2015
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