Umgang mit Bindungen

Wenn nun Muslime zum Glauben an Jesus Christus finden, dann sind wir herausgefordert, sie auf diesem Weg zu begleiten. Horst Pietzsch hat sich in seinem Buch „Welcome home. Aischa und Ali finden Jesus – Was nun?“ (Seite 145-159) mit der Frage beschäftigt, wie einem Konvertiten aus dem Islam geholfen werden kann, der durch Magie und okkulte Praktiken Bindungen eingegangen ist.

Der Islam beansprucht, die „vollkommene Lebensweise“ zu sein und der islamische Glaube sei „für sie perfekt gemacht“ worden. Das Okkulte jedoch ist ein krasser Gegensatz zu dieser religiösen Aussage, und das wird zu oft übersehen. Wer den Islam verlässt, muss diesen Ballast zurücklassen.

Pietzsch bezieht sich dabei auf biblische Aussagen, die das Bild von „feindlichen Festungen“ oder „falschen Gedankengebäuden“ benützen (2. Kor 10,3-5). Mehrfach im Neuen Testament hat sich Jesus durch ein Machtwort als der Herr über böse Geister und Besessenheit (Mt 17,18; Lk 10,18-20) erwiesen. Er thront „über allen unsichtbaren Mächten und Gewalten“ (Eph 1,21).

 

Gründe für das Praktizieren von Magie

Es gibt bestimmte Probleme und Grundbedürfnisse, bei denen Muslime Zauberer oder Medien aufsuchen. Der örtliche Leiter der Moschee wird oft als diese Person mit übernatürlichen Kräften angesehen.

1. Werden Muslime krank, so konsultieren sie häufig „Spezialisten“ mit „Heilungskräften“.

2. Um eine Person heiratswillig zu stimmen, wird Magie eingesetzt…

3. Um den christlichen Ehepartner zu bewegen, den Islam anzunehmen…

4. Magie (Amulette) wird vielfach von Menschen eingesetzt, die reich werden möchten.

5. Muslime erleben manchmal dämonische Erscheinungen (z.B. „Poltergeister“) in ihren Häusern und suchen dann Spezialisten, um diese Geister loszuwerden.

 

Dämonen sind eine Wirklichkeit!

Dämonen sind nicht einfach „Einbildung“ oder „Aberglaube“. Neubekehrte haben erfahren, dass sie im Schlaf gewürgt wurden. Sie fühlten etwas Schweres auf ihrer Brust sitzen. Das machte sie vollkommen unfähig, sich zu bewegen, und sie hatten große Mühe, den Namen Jesus anzurufen.

Manchmal kommen Muslime zu Christen mit der Bitte um Hilfe und Befreiung. In solchen Fällen müssen wir ganz eindeutig sein. Wenn sich Menschen nicht für ein Leben mit Jesus verpflichten, “müssen wir es ablehnen, ihnen … zu helfen, sonst wird es schlimmer mit ihnen …“ (Pietzsch; vgl. Lk 11,24-26).

Satan wird „der Vater der Lüge“ genannt (Joh 8,37-47). Er gebraucht hautsächlich drei Methoden, um Neubekehrte von der Wahrheit Gottes abzubringen, damit sie seinen Lügen glauben: Selbsttäuschung, falsche Propheten (Lehrer) und betrügerische Geister.

 

Was beendet okkulte Bindung?

Wenn sich Muslime zu Christus bekehren, dann muss der „Starke“ und das „Alte“ entmachtet und hinausgeworfen werden. Sie werden sonst nicht als Christen wachsen können. Auch der ganze Islam muss in seiner Unzulänglichkeit erkannt werden. Es genügt nicht, nur Jesus Christus im Glauben anzunehmen und sich zu ihm zu bekennen. Buße bedeutet Umkehr, eine grundlegende Änderung des Denkens. Neubekehrte sollen darüber Zeugnis ablegen können, was sich geändert hat.

Pietzsch räumt dabei ein, dass das Ablegen von Gewohnheiten und Denkmustern Zeit braucht. Ebenso ist das Anziehen des neuen Menschen (Eph 4,24) ein lebenslanger Prozess. Dabei ist die gute Nachricht, dass durch Gemeinschaft und Bibelstudium ein „Ent-Lernen“ möglich ist und Falsches durch biblische Inhalte ersetzt werden kann. Fehlt dieser Prozess, können neubekehrte Christen zu dem Fehlschluss kommen: „Dieser christliche Glaube funktioniert nicht“. Sie fühlen sich dann oft nicht angenommen und einsam. Da ist Ermutigung und Gebet nötig.

 

Grundsätzliches

Ein Neubekehrter sollte einmal alle Praktiken seines alten Glaubens als Sünde vor Gott bekennen und ablegen und andererseits biblische Zusagen für das neue Leben als Christ bewusst verinnerlichen. Er sollte sich gute neue geistliche Gewohnheiten aneignen und dabei von der Tatsache des Neugewordenseins durch Christus ausgehen (bei ihm sicher, angenommen und bedeutungsvoll zu sein). Letztlich sollte er lernen, ein geheiligtes Leben zu führen: Traumata, sexuelle Sünden, Stolz, Bitterkeit und Rebellion mit Hilfe guter Seelsorge zu bewältigen.

Zusammenstellung von hilfreichen Hinweisen aus dem Buch von Horst B. Pietzsch: Welcome home. Aischa und Ali finden Jesus – Was nun? Abdruck mit freundlicher Erlaubnis.

Orientierung 2011-02; 20.04.2011