Die Türkin Lale findet den Weg zu Jesus durch die Bibel

Ich lernte im Korankurs Arabisch Lesen, die arabischen Gebete auswendig hersagen und das Leben Mohammeds kennen. Über die Zeit vor Mohammed erfuhren wir dagegen nichts. Jesus hatte vier Evangelien. Da fragte ich mich, warum vier, ist das vielleicht eine magische Zahl. Ich hatte viele Fragen im Kopf, aber ich hielt mich zurück, weil man im Islam keine Fragen stellt. Als ich 19 Jahre alt wurde, glaubte ich weder an den Islam noch Allah. Für mich waren das mythologische Geschichten. Ich studierte in Izmir an der Universität. Eines Abends fragte ich mich: “Ob es Gott doch gibt?” Wenn ja, dann habe ich ein Problem, weil ich nicht mit Gott lebe. Ich wusste, ich würde in die Hölle kommen. Ich betete: “Du musst mir den Weg zeigen, alleine komme ich in die Hölle.”

Einige Tage später sah ich in der Tageszeitung eine christliche Anzeige. Ich bestellte ein kostenloses Neues Testament. Ich wollte mehr über die Zeit vor Mohammed erfahren. Doch die Christen schickten mir nur einen Bibelkurs ohne ein Neues Testament. Das fand ich langweilig und ich war enttäuscht, weil ich keine Bibel erhalten hatte. Später bekam ich diesen aber ungefragt noch einmal zugeschickt. Als ich den Kurs las, erfuhr ich zum ersten Mal, dass Gott die Menschen liebt. Meine Eltern sagten mir immer nur, dass der Mensch von Gott geprüft wird, andererseits hat Gott aber ihren Weg vorherbestimmt. Jetzt hieß es in dem Bibelkurs, dass Gott Menschen liebt. Er hat für die Menschen von Anfang an einen guten Plan. Diesen hat er nicht geändert. Also: der Vorwurf von gefälschten Bücher war falsch. Er hatte seinen Plan nicht geändert. Ja, dachte ich, genau! Wenn es Gott wirklich gibt, dann muss es genauso laufen.

Dann las ich viel über Adam, Noah, Josef und Abraham. Ich hatte im Islam über sie gehört, kannte aber nichts Näheres. Jetzt begann ich zu verstehen, dass Gott dieses Volk treu führte und benutzte. Meine Neugier wuchs. Beeindruckend war für mich die Persönlichkeit von Jesus, wie er liebevoll den Menschen begegnete, den Pharisäern logisch antwortete. Jesus war nett, ein guter Philosoph, dachte ich. Im Bibelfernkurs wurde die Frage gestellt, was ich glaube, wer Jesus ist: Philosoph, guter Mensch oder Sohn Gottes. Der Kurs erklärte jede Antwort. Aber nein, ich glaubte noch nicht an Gott.

Nach einem Jahr realisierte ich plötzlich, dass ich mittlerweile mit Jesus in meinem Inneren sprach. Ich stellte Fragen: “Zeig mir den Weg. Was mach ich hier?” Redete ich mit mir selbst? So sprach ich ein Gebet: “Jesus, wenn Du wirklich mich hörst, dann komm in mein Leben und führe mich.” – Nichts passierte. Doch am nächsten Tag erkannte ich, ich hatte eine Entscheidung getroffen. Ich bekam Frieden ins Herzen. Ich hatte keinen Zauberstock geschluckt. Nein! Gott gab mir diesen Frieden.

Orientierung 2015-02; 29.05.2015
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