Herr Umut* aus der Türkei berichtet, er habe Gott von Kindesbeinen an gesucht. (* Name von der Redaktion geändert)
Ich fragte Gott: „Wo bist Du? Warum gibt es uns? Warum müssen wir zu Dir beten?“ Ich bin in einer wenig religiösen muslimischen Familie aufgewachsen. In der Realschule sprach der Lehrer im Islamunterricht immer von der Hölle und den schrecklichen Qualen. Ich begann, mich vor Gott zu fürchten und überlegte, was ich machen könnte. Ich fürchtete mich schrecklich davor, in die Hölle zu kommen und dachte, Gott sei ein Psychopath. Ich erbat von meinem Lehrer einen türkischen Koran. Ich las ihn voller Furcht und akzeptierte als guter Moslem das Geschriebene. Warum, weiß ich nicht, aber die Sure 19 Maria berührte mich sehr und ich empfahl meinen Freunden, sie zu lesen. Mit der Zeit stritt ich mich mit Gott oder fürchtete mich vor ihm. Manchmal hielt ich das Fasten im Ramadan oder die rituellen Gebetszeiten ein oder las den Koran. Ich dachte, wenn ich ganz erwachsen bin, werde ich die fünf Gebetszeiten einhalten.
Als ich dann erwachsen war, entfernte ich mich von Gott, lebte wie jeder andere auch und dachte nur noch ab und zu über das Thema nach. Ich lehnte mich gegen diesen Gott auf, der die Menschen schuf, damit diese ihn anbeten, sich vor ihm verbeugen, dieses tun und jenes auf keinen Fall tun sollen, Satan nicht folgen, diesen vielen Regeln und endlosen Gebräuchen gehorchen. Wenn man das nun nicht tut, werde man schrecklich in der Hölle brennen. Wie hochmütig muss dieser Gott sein, der seine Engel und uns schuf, nur damit sie ihn anbeten.
„Ich bin ein guter Mensch, aber der Islam ist unsinnig, auch wenn Du mich jetzt brennen lässt“, sagte ich mir, aber ich fürchtete mich dabei. Ich war völlig durcheinander, bis ich meine Frau kennenlernte. Sie suchte Gott, aber ganz woanders. Sie sprach mit mir über Jesus Christus, was mir zuerst sehr gefiel, bis ich mich darauf besann, dass für mich ja der Koran galt. Meine Frau zeigte mir einige Koranverse, die unmöglich von Gott stammen konnten. Ich fragte die islamischen Gelehrten, aber sie konnten mir darauf auch keine befriedigende Antwort geben, sondern warnten mich, dass allein diese Gedanken bereits Sünde seien. Dann begann ich mit meiner Frau weiter zu forschen, aber sie las mit den Zeugen Jehovas die Bibel. Doch nach einem ersten Gespräch war ich bereit, mich mit ihnen einzulassen, um die Bibel zu verstehen.
Im Laufe von zwei Jahren sah ich einige Irrtümer bei den Zeugen Jehovas, die sie nicht beantworten konnten. Ich fiel in eine Leere und betete fast täglich: „Ja, Herr, ich weiß, wer Du bist. Ja, Jesus Christus ist mein Retter, aber was ist die Wahrheit? Wer bist Du denn wirklich? Leite mich in die Wahrheit und löse meine Fragen.“ Über das Internet stieß ich zum „Kanal Hayat“, und wir begannen, das Programm des christlichen Senders zu schauen. Anfangs war es natürlich schwierig zu akzeptieren, dass Jesus Gott sein soll, weil ich sowohl vom Islam her als auch von den Zeugen Jehovas etwas anderes gelernt hatte. Schritt für Schritt füllte der Herr meine Leere aus und zeigte mir alles.
Zu dieser Zeit wurde meine Frau schwanger, und wir freuten uns sehr. Doch als der Arzt eine Kontrolle vornahm, sagte er uns, dass das Baby im Mutterleib tot sei, weil kein Herzschlag zu hören war. In zwei Krankenhäusern wurde uns dieser Befund bestätigt. Eine Welt brach für uns zusammen. Ich sagte meinem Herrn: „Dein Wille geschehe, aber wir wollten doch so gerne ein Kind. Wenn das gut für uns ist, gib es uns doch. Du weißt das Beste.“ Als meine Frau die Ausschabung vornehmen lassen wollte, stellte der Arzt fest, dass der Embryo – unser Kind doch lebt und gewachsen ist. Wir waren sehr, sehr froh. Jetzt ist unser Kind ein Jahr alt, und wir sprechen über dieses Wunder, wir lesen Gottes Wort und halten nach diesem Wunder noch inniger an unserem Herrn fest.
Am 29. Juli 2012 wurden wir in Izmir getauft. Meine Schwester kam mit ihrem Mann. Sie sind seit sechs Jahren verheiratet, aber können keine Kinder bekommen. Wir beteten in der Kirche, und nach zwei Monaten erreichte uns die Nachricht, dass auch sie schwanger ist, seit dreieinhalb Monaten! Halleluja. Jetzt kenne ich Gott ganz anders. Er ist nicht der Hochmütige, sich selbst Liebende, sondern der, der voller Liebe ist, der für uns seine Herrlichkeit verlassen hat, Er, der Gerechte. Meine Suche ist zu keiner Religion degeneriert, sondern ich suchte den Herrn und, wie es geschrieben steht, fand er mich. Halleluja. Gott segne Sie!
(Zusammengefasst und aus dem Türkischen übersetzt)
Orientierung 2013-01; 15.02.2013
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