Jesus heilt

Berlin ist eine Stadt, in der es leider auch viele psychisch Kranke gibt. Das spiegelt sich auch in der Zusammensetzung unserer kleinen türkischen Gruppe wider. Kann Jesus auch Menschen in solchen aussichtslosen Situationen helfen?

Ein Mann wurde von bestimmten seelischen Problemen geplagt. Er ging in die Moschee zum Hodscha. Der gab ihm ein „Muska“ (Kapsel, in die ein Zettel mit einem Koranvers eingelegt worden war). Das sollte er nun zu seinem Schutz tragen. Daraufhin wurde es noch schlimmer. Nun meinte er wirklich, es mit bösen Geistern zu tun zu haben.
Der Besitzer des Teehauses, zu dem er immer ging, riet ihm, es doch mal bei der Kirche zu versuchen: „Wenn es nichts hilft, schaden kann es auch nicht.“

Ein katholisches Krankenhaus, mit dem er als erstes in Kontakt kam, behielt ihn nicht lange bei sich. Es wurde ihm aber empfohlen, Hilfe bei der Südstern-Kirche zu suchen. Die mehr charismatisch geprägte Gemeinde betete mit ihm, und er besuchte daraufhin regelmäßig ihren Gottesdienst. Er merkte, dass ihm das gut tat.
Irgendwann kam er in unseren türkischen Kreis. Ich kann mich noch gut erinnern, dass er nur apathisch dasaß und wohl auch während der Predigten sehr mit dem Schlaf zu kämpfen hatte.

Sein Arzt hatte ihm Schizophrenie bescheinigt. Ein christlicher Arzt hatte das bestätigt und gemeint: „Das ist nach menschlichem Ermessen unheilbar; ein schwerer Fall.“ Doch er kam nun regelmäßig in unsere Versammlungen. Eine leichte Verbesserung wurde sichtbar. Allmählich bekam er eine gute geistliche Grundlage und beteiligte sich an den Gesprächen über den Glauben. Er ließ sich taufen und sprach auch mit Freunden und Bekannten über Jesus. Einer war so weit offen, dass er mit in unseren Gottesdienst kam.

Bald zählte er zum Kern unserer Gruppe. Er hatte jedoch auch immer mal Probleme auf den verschiedensten Gebieten. Wir beteten viel mit ihm und für ihn.
Dann kam das große Ereignis: Seine geschiedene Frau rief an und fragte, ob sie nicht wieder zusammen leben wollten. Probehalber besuchte er sie. Dann zog er ganz mit seiner Familie zusammen, weg von Berlin. Seine Frau hatte sich in seiner Abwesenheit stärker dem Islam zugewandt. Doch er bleibt seinem Glauben treu und besucht seine neue Gemeinde. Mag auch noch nicht alles geklärt sein: es hat sich etwas im Blick auf Heilung getan. Und das ohne Tabletten!

 

Orientierung 2002-05; 15.02.2000…

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