Auch Muslime finden zum Glauben an Jesus Christus und werden selbst zu Botschaftern unter ihren Landsleuten. Dies wird oft nicht gern gesehen, und doch gehört es zu dem von Gott selbst gegebenen Recht, den Glauben an Christus weiter verbreiten zu dürfen.
Murat stammt aus einem streng islamischen Land. Er erzählt, wie er zum Christentum konvertiert ist: „Vor einem Jahr hatte ich einen Traum. Ich sah einen Fluss. Das eine Ufer war hässlich und voller Müll. Auf der anderen Seite war aber ein wunderschöner Garten. Dorthin führte eine alte Tür, so wie man sie an historischen Gebäuden in meiner Heimat sieht. Ich saß auf der dreckigen Seite und wusste: Ich muss über den Fluss und an der Tür anklopfen, dann kann ich in den Garten. Also überquerte ich den Fluss, und als ich anklopfte, öffnete sich die Tür. Als ich durch die Tür ging, wurde der Garten so real – noch nie in meinem Leben hatte ich so einen schönen Garten gesehen.
Als ich erwachte, begann ich mich zu informieren und fand im Internet eine Bibel. Auf der Titelseite stand „Wer anklopft, dem wird aufgetan.“ – Das hatte ich in meinem Traum erlebt! Also begann ich, die Bibel zu lesen. Mich faszinierte das Konzept Liebe – vor allem Gottes Vaterliebe – ich war als Waise aufgewachsen und hatte mich immer gefragt, warum alle einen Vater haben dürfen, nur ich nicht.
Sehr schnell war mir klar, dass ich mich nun als Nachfolger von Jesus taufen lassen musste. Wieder suchte ich im Internet und fand eine Kirche in einem Nachbarland. Als ich dort anrief, legten sie aus Angst wieder auf. Ich versuchte es ein zweites Mal, und ein anderer Geistlicher hob ab. Er bot mir an, mich in einem Hotel zu treffen. Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte und er mir glaubte, vermittelte er mir den Kontakt zu einem 60jährigen Landsmann in der Hauptstadt meines Landes, der seit 10 Jahren gläubig ist. Über den kam ich in eine Untergrundgemeinde, wo ich mich taufen ließ.
Das, was Gott mir gegeben hat, brauchen alle meine Landsleute, deshalb begann ich meiner Familie davon zu erzählen – meinem Bruder gab ich eine Bibel, und er kam zum Glauben an Jesus. Weil ich Englischlehrer bin, brachte man mich in Kontakt mit einem gläubigen Ausländer aus einem westlichen Land, um mit ihm in meiner Freizeit (geistlich) zu arbeiten. Er schickte mich zu einer Familie, wo die Tochter Jesus nachfolgen wollte. Meine Schüler versorgte ich mit digitalen Medien zum Glauben an Jesus. Weil ich selbst durch das Internet zum Glauben an Jesus gekommen war, begann ich auf Facebook aktiv zu werden und einen Blog zu verfassen. Dadurch kamen zwei junge Männer auf mich zu, die angefangen hatten, Jesusjünger zu sein; ich durfte sie taufen.
Vor allem die Familien meiner Schüler waren nicht begeistert von meiner Arbeit, und so musste ich in eine andere Stadt gehen und nun das Land verlassen. Wie gern wäre ich in meiner Heimat! Ich hoffe, irgendwann wieder dorthin zurückgehen zu können: Viele meiner Landsleute wollen Jesus nachfolgen, aber sie werden von den Mullahs blind gehalten.“
Orientierung 2014-01; 15.02.2014
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