Die Bibel mit ihrem Inhalt, die Christen und ihr Verhalten üben Einfluss auf Muslime aus. Oft sind jedoch die verfestigten Einstellungen wie unüberbrückbare Hindernisse. Doch es gibt Zweifler, Fragende, Entdecker und die, die sich ganz bewusst Christus anvertrauen wollen.
Für Muslime gilt der Koran als wichtigste Offenbarungsquelle. Man betont, dass es sich um ein wörtliches Diktat handelt. Der jährliche Ramadan erinnert an die gnädige Herabsendung des Korans im 7. Jahrhundert nach Christus. Begegnen wir Muslimen, erklären sie uns, dass sogar die wichtigsten Teile der früheren Offenbarungen sozusagen als Essenz im Koran enthalten sind. Dann zählen sie die drei Bücher auf: Tevrat (Mosebücher), Mezmur (Davids Psalmen), Injil (Evangelien von Jesus). Muslime gehen sehr wertschätzend mit dem Koran um, der in ihren Wohnungen einen Ehrenplatz einnimmt. Gelesen wird darin wenig. Man begnügt sich im Allgemeinen mit dem, was der Hoca daraus rezitiert und erklärt. Und Koranschülern wird vor allem der arabische Text zum Einprägen beigebracht.
Betrachten wir die Bibel näher: Wie ein roter Faden durchzieht die Person Jesus die ganze Bibel. Propheten haben ihn Jahrhunderte vorher angekündigt. Zur Zeitenwende, als der helle Stern über Bethlehem leuchtete, kam Jesus zur Welt. Sein Tod löste ein Erdbeben aus, der ehrwürdige Vorhang zum Allerheiligsten im Jerusalemer Tempel zerriss.
Die Bibel als Buch zu verschenken ist eine gute Idee. Gideons tun es in vielen Sprachen. Muslime haben eine gewisse Neugier, manche aber auch Vorbehalte, dieses Buch überhaupt anzufassen. Ihre Ablehnung bezieht sich nicht immer auf den Inhalt des Buches. Sie kann sich auch auf den Verteiler beziehen, der sein heiliges Buch nicht genügend ehrt oder sogar etwas hineinschreibt.
Als Christen sind wir Botschafter anstelle von Christus. Begegnen wir Muslimen, werden wir einigen verfestigten Einstellungen begegnen, wie: „Ein Muslim kann kein Christ werden“, „Die beste Religion ist der Islam, Muslime sind die beste Gemeinschaft“, „Gott vergibt nicht den Götzendienst“ (neben Allah z. B. Jesus anzubeten) und „Muslime dürfen nicht an den Sohn glauben“.
Muslime hindert die Angst vor Gottes Gericht und vor der Hölle, sich der biblischen Botschaft zu öffnen. Sie denken an den niedrigen Status von Christen in einer islamischen Gesellschaft, an die Kopfsteuer, die Christen zu zahlen haben, an das Verbot, überhaupt den Islam zu verlassen. Wenn ein Ehepartner sich bekehrt, folgt wie zwangsläufig die Scheidung. Dazu kommt die Angst vor Verwandten und Freunden und vor der Schande, den Islam verlassen zu haben; schließlich die Angst, ums Leben gebracht zu werden.
Was allerdings Muslime am Islam zweifeln lässt, ist das Verbot, kritische Fragen zu stellen. Manche wissen aus dem Koran, dass Jesus Tote auferwecken kann. Das kann doch nur Gott – also muss er Gott sein?! Sie fragen sich: Kann Mohammed ewiges Leben geben? Wird Arabisch die heilige Sprache im Paradies sein? Wer kann wirklich Frieden ins Herz geben? Warum gibt es die ungleiche Behandlung zwischen Mann und Frau, auch vor Gericht? Dann sind Notlügen erlaubt, Mohammed werden Sonderrechte eingeräumt…
Entscheidender Anstoß, der biblischen Botschaft und somit Jesus zu vertrauen, ist häufig das Lesen des Neuen Testaments in der Muttersprache. Eine große Rolle spielen Christen, die selbstlos helfen und Gutes tun. Viele werden angezogen durch die sichtbare Veränderung eines Freundes, der Christ wurde.
Ein Gottesdienst in der Muttersprache kann Impuls sein, auch die persönlich ausgesprochene Einladung: Möchtest du an Jesus glauben? Vielen zeigt sich Jesus als Retter oder als Gott im Traum. Andere schließlich vergleichen intensiv Koran und Bibel miteinander und werden innerlich dadurch angesprochen, wie zum Beispiel Jesus am Kreuz um Vergebung für seine Mörder betet.
Die Glaubwürdigkeit der biblischen Botschaft lässt sich nicht untergraben, nicht ersetzen, nicht wegdiskutieren, nicht leugnen, nicht als eine von vielen Wahrheiten relativieren. Gottes Geist selbst bezeugt sich darin und überzeugt Menschen. Wer das Buch oder Inhalte daraus weitergibt, kann zum entscheidenden Wegweiser werden, zur ewigen Rettung eines Menschen beitragen.
Orientierung 2015-02; 29.05.2015
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